An dieser Stelle möchte ich das von mir verwendete Zuchtprogramm vorstellen. Ich habe alle zur Zeit verfügbaren Tools zur Verwaltung einer Zucht ausprobiert (Stand Juni 2019) und bin der Meinung, dass die Cloud-Variante der Software von Breeder Soft die größte Flexibilität und Datensicherheit bietet.
Sicherlich gibt es Programm, die mehr Bereiche umfassen. In Ratte Pro kann man z.B. nicht nur seine Tiere verwalten, sondern auch alle Finanzen hinterlegen. Nachdem ich allerdings alle meine Daten nach einem Crash meines Rechners verloren hatte, habe ich mich dazu entschlossen, meine Daten nicht mehr selbst zu speichern. Stattdessen bietet mir die Cloud-Variante von Breeder Soft hohe Datensicherheit, da von allen Daten serverseitig Backups erstellt werden. Wem das nicht ausreicht, bietet Breeder Soft noch eine zusätzliche Sicherung auf einem weiteren, externen Server an (kostenpflichtig).
Die Online-Variante der Zuchtsoftware bietet darüber hinaus den großen Vorteil, dass ich quasi von überall auf meine Daten zugreifen kann. Einzige Voraussetzung ist eine Internetverbindung.
Aufbau von Breeder Soft Cloud
Als Nutzer von Breeder Soft Cloud erhält man eine eigene Adresse, über die man sich in seinen Bereich einloggen kann. Für die Gestaltung der Nutzeroberfläche stehen verschiedene Farbschemata zur Verfügung und man hat die Möglichkeit, sein eigenes Logo einzubinden.
Nach dem Einloggen wird zunächst eine alphabetisch sortierte Liste aller Tiere angezeigt.
Über die Suchfunktion kann man nach einem bestimmten Namen suchen. Die erweiterte Suche bietet zudem die Möglichkeit, die Datenbank nach Zwingernamen, Geburtsdatem, Farbe, Zuchtbuchnummer, Züchter und Besitzer zu suchen.
Die Stammdaten zeigen die wichtigen Informationen zu einer Ratte an. Wenn man sich für diese Software-Lösung entscheidet, kann man bei der Einrichtung durch den Anbieter die Felder entsprechend der eigenen Bedürfnisse umbenennen und anpassen lassen. In einem gewissen Umfang ist dies in der Einrichtungsgebühr von 49 EUR (Basis-Version) bzw. 99 EUR (Profi-Version) enthalten.
In einem weiteren Reiter kann man den Stammbaum der Ratte aufrufen. Vorfahren können auch direkt über die Stammbaumansicht eingegeben werden, was insbesondere bei der Neuaufnahme von Tieren sehr praktisch ist. Gleiche Vorfahren werden farblich markiert. Der Stammbaum kann auch als PDF abgerufen werden. Hintergrundbild und Logo des PDF-Stammbaums kann man selber anpassen.
Der dritte Reiter bietet eine Übersicht über verschiedene Verwandtschaftsgrade. Man kann sich Wurfgeschwister, Verwandte väterlicher- und mütterlicherseits sowie Onkel und Tanten ausgeben lassen. Über diese Ansicht könne dann auch Cousins und Cousinen aufgerufen werden.
Zu jedem Tier sind auch die Nachkommen in einem eigenen Reiter aufrufbar.
Im Bereich Inzucht-Koeffizient-Berechnung (IK-Berechnung) werden Inzuchtkoeffizient und Ahnenverlust angezeigt. Hierbei kann man auswählen, über wie viele Generationen man die Werte berechnen möchte. Die Anzahl fehlender Tiere wird ebenfalls ausgegeben.
Über das Zuchtbuch verwaltet man alle angesetzten Würfe. Hier wird der Partner der Verpaarung angeben, sowie der Zeitpunkt des Ansetzens (ich verwende dazu das Feld "Beginn der Brunft"). Sobald die Babies geboren sind, kann man den Wurftermin sowie die Wurfstärke angeben.
Die Eingabe neuer Tiere erfolgt über die Stammbaumansicht (siehe oben) oder über den Button "Neuaufnahme". Hier können alle Stammdaten eingegeben werden. Ich benötige nicht alle Felder.
Im Feld "Farbe" gebe ich die Langbezeichnung aller Merkmale an, z.B. Russian Blue Silvermane Self Dumbo. Das bietet den Vorteil, dass diese Feld über die erweiterte Suche durchsucht werden kann. Indem man "%" als Platzhalter einfügt, zeigt die Suche nach "%Silvermane" alle Tiere mit dem Merkmal Silvermane im Feld "Farbe" an. Ich habe mich dazu entschieden, dieses Feld so zu verwenden, da die Programmierung für eine getrennte Durchsuchbarkeit verschiedener Felder (Farbe, Shade, Zeichnung, Fell, Ohren, Körperform) ziemlich teuer geworden wäre.
Die Felder im Bereich "Merkmal" kann man eigenständig anlegen. Ich habe hier einerseits den Status der Tiere (Abgabe, Ehemalige, Fremdtiere, Zuchtjungs, Zuchtmädels, Liebhabertiere usw.) und andererseits die genetischen Merkmale aufgeführt. Ich habe nur Genorte verwendete, die in meiner Zucht vorkommen. Wenn ich neue Loci in meine Zucht aufnehme, kann ich die Liste der Merkmale entsprechend erweitern.
Die Verwendung von Merkmalen bietet den Vorteil, dass alle Merkmale in einem weiteren, kostenpflichtigen Statistikmodul (129 EUR) ausgewertet werden können.
Die Breeder Soft Cloud bietet noch weitere kostenpflichtige Zusatzmodule, die gegen eine einmalige Gebühr dazu gebucht werden können. Für viele dürfte auch das Modul "Würfe" (49 EUR) interessant sein, über das alle angesetzten, aktuellen und vergangenen Würfe aufgerufen werden können.
Was kostet die Breeder Soft Cloud?
In der Basis-Variante kostet die Einrichtung einmalig 49 EUR, in der Profi-Variante 99 EUR. Hinzu kommen optinale Module wie z.B. das Statistikmodul (129 EUR) oder das Wurfmodul (49 EUR). Der große Vorteil dieser Software ist, dass man fast alles programmieren und individualisieren lassen kann, wobei die Preise entsprechend angefragt werden müssen und nach Aufwand berechnet werden. Allerdings können besonders kniffelige Wünsche in der Ausführung schon einmal einige hundert Euro kosten.
Hinzu kommen monatliche Serverkosten von 4,99 EUR in der Basis-Version und 7,49 EUR in der Single-User Profi-Version. Weitere Zugänge lassen sich zubuchen.
Alle Informationen sind unter breedersoft.de zu finden bzw. auf der Unterseite zur Breeder Soft Cloud. Neben der Online-Variante ist auch eine Offline-Variante verfügbar.
Hinweis: Diese Produktbewertung beruht ausschließlich auf meinen eigenen, subjektiven Erfahrungen sowie persönlichen Erfahrungen, die mir andere Personen mitgeteilt haben. Ich habe für diese Produktrezension weder Geld noch Sachwerte erhalten. Die dargestellten Produkte habe ich selbst erworben.