Rattenkontrolle ohne Rattengift

Kein Rattengift mehr nötig!

Rattenkontrolle ohne Rattengift - in den USA wurde jetzt eine tierfreundliche Alternative zum Rattengift entwickelt. Anstatt die Tiere zu vergiften, wird ihre Vermehrung jetzt durch empfängnisverhütende eingedämmt. Wissenschaftler haben bereits vor einige Zeit herausgefunden, dass eine Kontrolle des Rattenbestandes durch Vergiften nicht wirklich nachhaltig ist, da die Tiere den Verlust der Rudelmitglieder durch eine höhere Vermehrungsrate ausgleichen. Die neuen Rattenköder mit dem Namen "ContraPest" ("GegenUngeziefer") lösen bei weiblichen Ratten eine verfrühte Menopause aus und hemmen die Spermienproduktion bei Männchen. Das Mittel ist weitestgehend nebenwirkungsfrei und die Ratten, die es verabreicht bekommen, sterben irgendwann eines natürlichen Todes.

Gleichzeitig wird daran gearbeitet, manipulierte Gene in die Rattenpopulation einzuschleusen, die die Nachkommen unfruchtbar machen. Die dabei eingesetzte Technologie Genedrive ist aber umstritten. Alle Chromosomen liegen als Paar vor und teilen sich bei der Bildung von Ei- bzw. Samenzelle auf. Heterozygot, d.h. nur auf einem Chromsom vorliegende Erbinformationen, werden also nur der Hälfte der Nachkommen weiter geben. Mit Hilfe von Genedrive wird die eingeschleuste Information nun auf das zweite Chromosom, auf dem die Information bisher nicht vorliegt, kopiert, so dass alle Nachfahren diese Erbinformation tragen. Mit Hilfe dieser Technologie sollen Mücken, die Malaria übertragen, in Schach gehalten werden - und unter Umständen auch wildlebende Ratten. Allerdings hat dieses Verfahren im Gegensatz zu herkömmlichen Kontrazeptiva Nachteile, so können sich zum Beispiele Gene bilden, die gegen die Manipulation durch Genedrive resistent sind. Darüber hinaus kann Genedrive zu unberechenbaren Mutationen führen.

Dagegen ist der Einsatz von ContraPest bisher sehr erfolgsversprechend. Brandy Pyzyna von SenesTech ist der Meinung, dass man Ratten nie vollständig ausrotten wird (zum Glück 😉 ), da sie einfach zu intelligent sind. Allerdings kann man mit Hilfe von empfängnisverhütenden Mitteln die Ausbreitung drastisch verringern. Sie geht davon aus, dass man die Nachkommenzahl eines Paares, die sich auf immerhin sagenhfate 15000 Ratten pro Jahr belaufen kann (Schneeballeffekt), innerhalb weniger Monate um ein Drittel reduzieren könnte, also um immerhin 5000 Ratten.

In den USA ist ContraPest breits für Fachpersonal über die Firma SenesTech für Fachpersonal erhältlich. In Deutschland kann man ContraPest leider noch nicht kaufen.