Bei Husky bzw. Roan (Stichelhaariges Pferd), wie es im englischsprachigen Raum heißt, handelt es sich um einen Shade (Schattierung), der theoretisch auf jeder Farbe auftreten kann. Allerdings kann es sein, dass die Schattierung auf besonders hellen Farben nicht zur Geltung kommt. Charakteristisch für Huskies ist, dass sie vollfarbig geboren werden und in der Regel eine sehr typische Zeichnung haben, die am ehesten mit einem Berkshire bzw. einem breiten Blazed Hooded vergleichbar ist, ohne allerdings eine tatsächliche Kapuze aufzuweisen. Ein besonders Merkmal der Huskies ist, dass sie in den meisten Fällen über eine keilförmige Blesse verfügen, in seltenen Fällen kann es auch Tiere mit einem Headspot geben. Ab dem ersten Fellwechsel (ca. ab der 4.-6. Woche) beginnen Huskies zunächst an Gesicht, Seiten und Schwanzwurzel auszubleichen, indem farbige Haare ausfallen und durch weiße Haare ersetzt werden. Der Prozess des Ausbleichens setzt sich bis weit ins Erwachsenenalter fort und kann bei einigen Tieren dazu führen, dass sie am Ende fast weiß erscheinen. Einen ähnlichen Prozess kennt man zum Beispiel bei Pferde-Schimmeln. Bei Pferden beruht der Prozess des sogenannten Ausschimmelns darauf, dass ein bestimmtes Gen aufgrund einer Mutation überexprimiert wird. Dies führt dazu, dass das Wachstum von Melanozyten angeregt wird, mit dem Ergebnis, dass einige Stammzellen der Melanozyten, die für die Färbung der Fellhaare zuständig sind, vorzeitig absterben. Ob ein ähnlicher Prozess auch bei Husky-Ratten stattfindet, ist bisher nicht bekannt.
Black Husky Ratte
Der Standard der Husky-Ratte
Die NFRS führt zwei Standards für den Husky, einmal den Roan und dann den Striped Roan. Der Roan sollte wie folgt aussehen: Die Zeichnung soll so symmetrisch sein wie möglich, die Unterseite des Tieres sollte weiß sein. Das Tier sollte eine V-förmige Blesse haben, die die Virbrissenbetten mit einschließt und so nah wie möglich an die Augen heranreicht, ohne diese zu berühren. Die Spitze des Vs sollte zwischen den Ohren liegen. Der Schnauzenbereich und die Unterseite des Kopfes müssen weiß sein. Die Farbe verläuft am Körper über den Rücken bis zu den Seiten hinunter, der Schwanz sollte möglichst keine Zeichnung aufweisen. Farbige Flecken in weißen und weiße Flecken in farbigen Bereichen gelten als Fehler, ebenso Brindeling (Querstreifen) an der Trennlinie entlang des Rückens. Ebenso ist das Fehlen eines weißen Gesichts oder ein vollständig weißes Gesicht ein Fehler. Beim Striped Roan unterscheidet sich die Zeichnung dahingehend, dass die Farbe vom Kopf an in einem ungebrochenen horizontalen Streifen verläuft. Der Streifen sollte möglichst 5 cm breit sein und es sollte eine klare, gerade Trennlinie über den Rücken verlaufen. Bei der AFRMA wird der Husky in der unstandardisierten Kategorie geführt. Abweichend von der NFRS sind hier Berkshire-Varianten des Huskies ohne Blesse zugelassen. Der Striped Roan sollte einen reinweißen Körper haben und einen farbigen Streifen, der ungebrochen vom Kopf bis zum Schwanz verläuft. Die Abgrenzung dieses Streifen sollte nicht fransig oder fleckig sein. Striped Roans sollen eine weiße Blesse haben. Hals, Brust und Bauch müssen weiß sein. Das Hauptbewertungskriterium beim Roan ist Symmatrie und Gleichmäßigkeit, der Grad des Ausbleichens wird nicht bewertet. Die weißen Haare sollen gleichmäßig im farbigen Bereich verteilt sein. Ein dunkler Trennungsstreifen entlang der Wirbelsäule ist erlaubt, wird aber nicht angestrebt. Fehler sind fleckiges oder streifiges Aussehen, ungleichmäßiges oder schwaches Ausbleichen, farbige Flecken in weißen und weiße Flecken in farbigen Bereichen, zu wenig oder zu viel Weiß im Gesicht bei Varianten mit Blesse, beim Striped Roan ein zu breiter oder zu schmaler Streifen, ein durchbrochener Streifen, ausgefranste Abgrenzung des Streifens oder das Aussehen einer Hooded (also eine über den ganzen Kopf, die Kopfunterseite, den Hals und die Schultern reichende Kapuze). Im Standard der deutschen Farbratte finden sich neben der allgemeinen Beschreibung des Ausbleichens nur wenige Angaben zum Aussehen. Es wird lediglich bemerkt: „Ein Husky ist farblich ein guter Husky, wenn er momentan einheitlich ausbleicht und ausgeblichen ist“ ((Noack, J.S., & Flechsig, S. (2012). Der deutsche Standard der Farbratte. Friedrichsborn-Verlag)).
An dieser Stelle soll noch ausdrücklich auf die Augenfarbe von Huskies eingegangen werden. Auf den ersten Blick erscheinen die Augen bei Black-Eyed-Grundfarben schwarz. Beim genaueren Hinsehen zeigt sich dann aber, dass die Pupillen im Licht rötlich schimmern. Desweiteren haben Huskies einen gräulich schimmernden Ring in der Iris. Die Augen von Huskies, die reinerbig für PED (Pink Eye Dilute) oder RED (Red Eye Dilute) sind, sind der Grundfarbe entsprechend Pink oder Rot.
Augen der Husky-Ratte
Husky-Ratte mit Headspot (Quelle: Rattenseele)
Die Genetik der Husky-Ratte
Die Genetik der Husky-Ratte hat Fachleuten lange Rätsel aufgegeben. Lange Zeit vermutete man, dass es sich bei dem verursachenden Allel um eins handelt, dass auf dem Hooded-(H)-Lokus liegt, da Huskies ja über eine charakteristische Zeichnung verfügen und es zum Beispiel keine Husky-Selfs gibt. Zusätzlich nahm man an, dass auch Modifier eine Rolle spielen. Aktuell geht man von einem einfachen dominant-rezessiven Erbgang auf dem Roan-(Ro)-Lokus aus, wobei das Allel für Roan rezessiv ist gegenüber dem Allel von Non-Roan bzw. die Wildform.
In Züchterkreisen hält sich hartnäckig das Gerücht, dass man „Husky in einer Linie nie wieder loswird“ und dass es besonders durchsetzungsfähig wäre. Das ist nicht der Fall. Es handelt sich um einen ganz normalen Dominant-Rezessiven-Erbgang und wie gesagt ist das Alle für Roan rezessiv. Das bedeutet, dass es wie jedes andere rezessive Allel lange versteckt in einer Linie weiter getragen werden kann. Es ist aber nicht „expresssiver“ als jedes andere rezessive Allel.
Des Weiteren möchte ich noch auf eine Formulierung, die ich bei Farrattengenetik.de.tl gefunden habe, explizit eingehen. Dort steht:
Der Code [ro/ro] wird rezessiv vererbt, wobei sich das Gen schnell reproduzieren lässt, wenn beide Elternteile auch nur im entferntesten Sinne einen Husky-Verwandten hatten.
Dazu folgendes:
- Hier ist ganz offensichtlich nicht ein „Gen“, sondern ein Allel – nämlich das für Roan – gemeint.
- Ein Allel lässt sich nicht „reproduzieren“. Es wird unter Umständen verdeckt weiter gegeben und nicht phänaotypisch ausgeprägt, aber man produziert es nicht neu. Was gemeint sein könnte ist, dass man den Husky-Phänotyp leicht reproduzieren können soll.
- Die Bemerkung impliziert, dass sich das Roan-Allel mit einer höheren Wahrscheinlichkeit weiter vererbt als andere Allele eines dominant-rezessiven Erbgangs. Das ist nicht korrekt. Es gelten dieselben Wahrscheinlichkeiten wie sonst auch. Es kommt nicht darauf an, ob die Eltern „im entferntesten Sinne einen Husky-Verwandten hatten.“ Entscheidend ist, mit welchen Wahrscheinlichkeiten das Husky-Allel weiter gegeben wurde. Bei einem Tier, das einen Husky-Elternteil hatte und selbst kein Husky ist, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass das Husky-Allel weitergeben wird bei einer Verpaarung 50% und alle weiteren Wahrscheinlichkeiten lassen sich wie bei jedem dominant-rezessiven Erbgang berechnen.
Noch einmal das selbe Tier im Altr von etwas mehr als einem Jahr.
Das identische Tier im Alöter von etwas mehr als einem Jahr.