Eine andere Züchterin hat mir bei einem Besuch ihre neuste Entdeckung empfohlen: Einstreu aus Kokosfasern. Da sie allergisch auf viele Einstreu-Sorten reagiert, hat sie mit den Kokosfasern eine hypoallergene Einstreu gefunden, die auch noch hervorragende Eigenschaften hat.
Bisher kannte ich Kokosfasern vor allem aus dem Terraristikbereich, wo die Fasern in sehr fest gepressten Blöcken angeboten werden. Diese müssen zunächst eingeweicht werden, bevor man sie verteilen kann. Das Resultat ist dann aber eine nasse Masse. Da wir ja möchten, dass die Fasern die Feuchtigkeit aus dem Rattenurin aufsaugen und nicht bereits mit Wasser gesättigt sind, ist diese Form der Anwendung als Einstreu natürlich nicht geeignet, zumal die Ratten ja auch nicht auf nassem bzw. feuchtem Material sitzen sollen.
Die Firma Guidolin bietet eine Kokosfaser-Einstreu für Pferde an, die eine geringe Feuchtigkeit von nur 20% aufweist und trotzdem gut verteilt werden kann.
Informationen zur Einstreu auf der Homepage von Guidolin:
Feuchtigkeit
Feuchtigkeit ist wichtig, um eine immer trockene Einstreu zu haben. Die niedrige Produkt-Feuchtigkeit erlaubt ein großes Aufsaugen der Flüssigkeit. Durch die hohe Saugfähigkeit bleibt die Einstreu immer schön trocken. Eine Feuchtigkeit unter 20% erlaubt eine bessere Saugfähigkeit, besser als Stroh, Span, Leinstroh usw.
100% rein pflanzliche Fasern
Die natürliche unbehandelte Kokosfaser verbessert das Aufsaugen der Einstreu, weil sie ohne chemische Behandlung gemacht worden ist, nicht einmal für die Farbe und für den Geruch, es ist alles natürlich geblieben. Die Kokosfaser Einstreu ist ohne Geruch und Duftstoffe, und ist absolut geruchsbindend, absorbiert unangenehmen Geruch in der Box. Die Kokosfasem verringem den Uringeruch, den Geruch von Ammoniak, die Atmungs-und Augenprobleme verursacht. Die Kokosfaser wird von den Pferden nicht gefressen, weil die Kokosfaser keinen Harz enthält. Im Gegensatz zu z.B. Holz, Span, Leinstroh usw. wird von Pferden gefressen.
Staubfrei
Die Einstreu ist absolut staubfrei. Die staubfreie Einstreu ist eine perfekte Lösung für Pferde mit Atemwegs- und Stauballergien, denn sie enthält weder Chemikalien noch Pilzsporen.
Mein Eindruck
Der 26 kg Ballen der Kokoseinstreu ist sehr fest gepresst. Um die Streu zu verteilen, kann man Brocken herausbrechen und diese dann leicht mit der Hand zerdrücken. Die Streu ist dabei aufgrund der dichten Pressung sehr ergiebig. Der Geruch ist neutral und erinnert ein wenig an frische Blumenerde. Die Streu ist sehr weich und piekst nicht wie z.B. Strohmehl oder Leinstreu. Auch wenn sie staubfrei ist, enthält sich feiner Anteile, die sich im Fell der Ratten etwas halten. Das ist kein Problem, da sie sich leicht abschütteln lassen, kann aber den Eindruck erwecken, die Ratten würden unter Milben leiden, da die Partikel ähnlich aussehen. Also bei der Verwendung von Kokoseinstreu nicht in Panik geraten! Meine Hoffnung, die Streu würde nicht so sehr aus den Käfigen heraus getragen wie das Strohmehl, was ich vorher verwendet habe, wurde leider enttäuscht. Allerdings habe ich festgestellt, dass man mit Ringgummi-Matten (Fußabtreter aus Gummi) die Streu gut am Platz halten und dann einfach wegsaugen kann. Bei einer Strohmehl-Einstreu hat das nicht so gut funktioniert. Die Tiere nehmen die Streu sehr gut an. Auch die Aufnahme von Flüssigkeit sowie die Bindung von Ammoniak scheint sehr gut zu sein. Bei dieser Streu muss man allerdings zwingend noch Nestbaumaterial zugeben wie z.B. Safebed Papierwolle (Achtung: Aufgrund der geringen Ammoniak-Bindungsfähigkeit von Zellstoff öfter wechseln!).
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