Die Frage nach dem Geruch der Ratten wurde mir schon oft gestellt. Es gibt viele Faktoren, die die Geruchsbildung beeinflussen. Zum einen ist da der Käfig selbst. Einen Käfig aus Kunststoff und Metallteilen kann man verhältnismäßig gut reinigen. Teile aus Holz lassen sich auch dann, wenn sie gründlich lackiert sind, lassen sich aufgrund der raueren Oberfläche eher schwer reinigen. Besonders Eigenbauten aus OSB-Platten haben eine sehr raue Oberfläche, in denen sich Urin und Sekret ansammeln kann. Der zweite Faktor ist die Einstreu. Um der Geruchsbildung entgegen zu wirken, muss die Einstreu nicht nur gut saugen, sondern auch Ammoniak gut binden. Die von vielen gerne verwendeten Teppiche oder Fleecedecken binden Gerüche extrem schlecht. Besser geeignet sind entstaubtes Roggenstrohmehl (es sind Häcksel, die Bezeichnung "Mehl" ist irreführend) oder Leineinstreu. Auch Weichholzspäne sind gut geeignet, allerdings müssen diese enstaubt und vor allem hitzebehandelt sein, da sie ansonsten Stoffe ausdünsten können, die den Leberstoffwechsel beeinflussen. Dann spielt die Käfigreiniung eine Rolle. Säubert man den Käfig zu oft, regt man das Markierungsverhalten der Tiere eher an. Je nach Besatzdichte ist ein Reinigungszyklus von ca. einer Woche optimal. Auch das Futter hat einen Einfluss auf den Geruch. Futtermittel mit Yucca-Anteil sind gut geeignet, um die Geruchsbildung zu verringern. Die Idee, einmal einen Rattenhalter zu besuchen, klingt im Ansatz gut, allerdings frage ich mich, wie Du einen "exemplarischen" Rattenhalter finden willst. Ich selbst war schon bei vielen Rattenbesitzern zu Hause und bei einigen hat es erheblich gemüffelt, bei anderen gar nicht - je nachdem, wie die Haltungsbedingungen waren.