Ratten mit einer Berkshire-Zeichnung sind auf der Oberseite vollständig gefärbt bis auf einen weißen Fleck auf der Stirn. Die Berkshire Zeichnung kann theoretisch mit allen Farben, Shades und Köpervariationen auftreten (Linkage teilweise noch nicht geklärt), wobei die Zeichnung bei Tieren mit mehrfacher Verdünnung nicht wirklich zur Geltung kommt.
Der Standard der Berkshire-Ratte
Die American Fancy Rat and Mice Association verlangt eine gefärbte Oberseite und einen vollständig weißen Bauch, weiße Füße und Schwanz sowie einen kleinen weißen Fleck zwischen den Ohren. Es sollte eine gleichmäßige Linie zwischen der Farbe der Ober- und Unterseite verlaufen. Die weißen Abzeichen sollten ein reines Weiß haben.
Die National Fancy Rat Society beschreibt Berkshore als eine symmetrische Zeichnung mit soviel Weiß an Brust und Bauch wie möglich. Das Weiß darf nicht an den Seiten des Körpers hoch laufen, die Begrenzung soll klar abgegrenzt sein. Die Hinterfüße sollten bis zum Knöchel weiß sein, die Vorderbeine sollten bis zur Hälfte weiß sein. Der Schwanz sollte bis zur Hälfte weiß sein. Die weiße Fläche sollte so rein wie möglich sein und frei von anderen Farben oder Flecken. Bei der NFRS wird ein weißer Fleck auf der Stirn gewünscht, ist aber anders als bei AFRMA nicht vorgeschrieben.
Im Deutschen Standard der Farbratte (Noack & Flechsig, 2012((Noack, J. S. & Flechsig, S. (2012). Der Deutsche Standard der Farbratte. Friedrichsborn Verlag)) wird ein einheitlich gefärbtes Tier gefordert, das an allen vier Beinen sauber abgegrenztes Weiß bis zu den Fussgelenken zeigt. Auf dem Bauch sollte eine ovale weiße Fläche sein, die in der Seitenansicht nicht sichtbar werden darf. Dieser weiße Fleck darf keine Verbindung zu den Gliedmaßen haben (was bei der NFRS erlaubt ist). Der Schwanz kann nach dem deutschen Standard einheitlich gefärbt sein (anders als bei AFRMA und NFRS), wenn er eine weiße Spitze hat, muss dass Tier zwingend einen weißen Headspot aufweisen.
Die Genetik der Berkshire-Ratte
Die Zeichnung Berkshire kann durch verschiedene Allele auf dem Hooded-(h-)Lokus verursacht werden. Mögliche Kombinationen sind zum Beispiel Hh, hh(e), h(i)h(i) oder h(i)h(n). Genaueres zur Vererbung der Allele des H-Lokus ist im Artikel "Genetische Analyse der Modifier für den Hooded-Phänotyp bei Ratten" zu finden.
Hh Berkshires sollen nicht so viel Weiß am Bauch und normalerweise auch keinen Headspot haben. Berkshires aus Varigated-Linien haben meistens einen Headspot und mehr Weiß am Bauch. Chinchilla Berkshires haben einen Headspt oder eine Blesse und meistens nahezu perfekte Abzeichen. Genetisch liegt dieser Zeichnung ein eigenes Allel auf einem anderen Genort als dem H-Lokus zu Grunde.
Karen Robbins veröffentlichte 2012 in AFRMA Rat & Mouse Tales WSSF eine umfassenden Artikel mit Ergebnissen zu Testverpaarungen, die sie gemacht hat, um die genetische Grundlage Variegated und Dalmation näher zu ergründen. Sie wurde dabei von der AFRMA-Genetikexpertin Nicole Royer unterstützte (Robins, 20121)). (Robins, 2012((Robins, K. (20012), Dalmatian & Variegated Rats, Test Breeding For Genetics, AFRMA Rat & Mouse Tales WSSF 2012, 11-21))). Hier einige der Schlüsse, die Robbins & Royer bezüglich der Vererbung von Berkshire gezogen haben:
- Es gibt zwei Arten von Berkshire: "Hooded Berkshire" (Hh) ohne Weiß an Kinn/Hals/Brust und ohne Headspot und "Variegated/Dalmation Berkshire" mit Headspot und komplett weißer Unterseite, wahrscheinlich basierend auf unterschiedlichen Allelen/Genorten, da beide Zeichnungstypen im selben Wurf vorkommen können.
- In Dalmation und Variegated Würfen können immer Berkshire mit Headspot vorkommen
Variberk
Als Variberk werden im deutschen Sprachraum Ratten bezeichnet, die eine mismarked Berkshire-Zeichnung haben, die an den Seiten des Tieres sichtbar wird bzw. bei der der Bauchfleck mit den weißen Abzeichen an den Beinen verbunden sind. Es handelt sich hierbei aber nicht um eine international anerkannte oder standardisierte Bezeichnung.