Alter Artikel von mir

Ich bin gerade beim stöbern im Netz auf einige alte Artikel zum Thema Kampffischzucht gestoßen, dieich geschrieben habe. Ich hoffe, dass ich irgendwann einmal solche Artikel auch für die Farbrattenzucht erstellen kann. Leider gehen die Farbrattenzüchter mit Informationen über ihre Linien nicht so offen um wie die Züchter von Kampffischen. Ich gebe die Artikel hier wieder, damit sie nicht verloren gehen - und vielleicht verirrt sich dank Google-Suche ja einmal ein Interessierter hier her...

Schwarz ist wahrscheinlich eine der kompliziertesten Farben des Betta

Die phänotypisch Zuteilung von schwarzen Bettas in die IBC-Klassen ist uneinheitlich. Zwar führt der IBC eine eigene Klasse für Schwarz in der Division A Non Iridiscent, ordnet aber die genetisch schwarzen Melanos inzwischen in der Divion D Bicolor / Dark Bicolor zu.

Genetisch lassen sich mindestens zwei, wahrscheinlich aber auch mehr Varianten unterscheiden. Inwiefern die einzelnen Varianten auf das selbe Gen bzw. auf Kombinationen anderer Varianten zurückgehen (z.B. ob Black Lace eine Form von Marbled Melano ist) ist zur Zeit noch nicht geklärt und wird heftig diskutiert.

Verschiedene Linien

Die meisten der schwarzen Halbmondbetta in Singapur stammen von Bonnie McKinley und wurden aus Black Lace Marble Linien gezogen. Sie stammen nicht von Türkis, Stahlblau oder Royalblau ab. (Informationen von Chirs Yew, basierend auf der Seite von Wasan)

Richard Yu hat seine schwarze Halbmondlinie aus eine Kreuzung perfekter Royalblau (Linie von Peter Goettner) mit Schwarz entwickelt. Er konnte die korrekte Farbe in den Flossen erreichen, aber der Körper wurde dunkel royalblau. Es war unmöglich, die Iridiszenz in seinem Bestand zu entfernen. Somit hat er kein perfektes Schwarz erzielen können.
(Informationen von Chirs Yew, basierend auf der Seite von Wasan)

Curtis Low (Hawai) konnte schwarz mehr verfeinern als alle anderen, aber sein schwarzen Fische sind den stahlblauen der selben Würfe unterlegen. Die Fische stammen von Peter Goettners Stahlblau, aber er führte die McKinley Farbe in seinen Bestand ein und verfeinerte diese. Die Stahlblaue Linie trägt jetzt Melano. Wasan verwendet immer noch Kreuzungen zwischen Fischen der Linie Peter Goettners und dem Stahlblau von Curtis Low um Halbmondmelano zu züchten.
(Informationen von Chirs Yew, basierend auf der Seite von Wasan).

Melano

Abb. 1: Black Melano von Sunpetch 
Ein Melano Betta verfügt über zwei Allele des rezessiven Melano Gens. Dieses Gen sorgt dafür, dass sich die die schwarzen Pigmente anders verteilen und eine größere Dichte erreichen als in einem normalfarbenen Betta.

Die Melanophoren der Melanos sind größer und scheinen aufgestapelt bzw. verklebt. Verantwortlich dafür ist ein zusätzliches bindendes Protein, das die Melanophoren auf ihrer Außenhülle tragen. Teilweise kann man bei einem Melano diese vergrößerten und zusammengeballten Melanophoren mit bloßem Auge als schwarze Punkte erkennen.

Phänotypisch erscheinen Melanos tiefschwarz, weisen aber meist am Körper noch blaue Glanzschuppen auf.

Reinerbige Melano Weibchen können in der Regel keine fruchtbaren Nachkommen hervorbringen. Sie paaren sich zwar meist und legen auch Eier ab. Die sich entwickelnden Larven sterben aber früh ab und die Eihülle platzt auf. Der Grund hierfür liegt wahrscheinlich in einer Interaktion der Bildung des schwarzen Farbstoffs mit dem dopaminergen System. Daher verwendet man in der Melanozucht andersfarbige Weibchen. Dabei wird vor allem stahlfarbene Weibchen zurückgegriffen (Linien von Peter Goettner, Curtis Low, Wasan) die das Gen für Melano heterozygot tragen. Auch wenn Steel von allen Blautönen das geringste Irisieren aufweist, ist dies im Hinblick auf den für Fische der Klasse „Schwarz“ geltenden Standard problematisch, da Schwarz im Farbtypisierungssystem als nicht irisierende Farbe klassifiziert wird, während Stahlblau eine irisierende Farbe ist. Jedes Vorkommen irisierender Farben bei schwarzen Fischen wird als Fehler gewertet. Aus diesem Grund ist man dazu übergegangen, Melanos mit einer Glanzschicht auf dem Körper in der Dark Body Bicolor Klasse zu zeigen.

Eine weitere Alternative ist die Kreuzung mit Black Copper oder Black Lace Weibchen.

Abb. 2: Melano Plakat von Siamimbellis

Black Marbel

Die Marbel-Mutation wurde in den 1970ern von Orville Gulley, einem Insassen eines Gefängnisses in Indiana, beim Versuch, schwarze Butterflys zu züchten entdeckt. Seine Fische bezog Orville im Rahmen eine Rehabiliationsprogramms von Walt Marus, der später auch die Marbles von Gulley verbreitete.

Das Marbelgen sorgt dafür, dass an einigen Stellen des Körpers kein schwarzer Farbstoff produziert wird. Da sich das Gen quasi an und abschalten kann, können sich marbelfarbene Fische ständig verändern. Auffällig ist, dass das schwarz bei den Marbles häufig dunkler erscheint als das von Fischen ohne Marbelfaktor. Ebenso wie es komplett helle, vollständig ausgemarbelte (Cello) Marbles gibt, treten auch vollständig schwarze Marbels auf.

Marbel ist dominant, variiert aber aufgrund des „An- und Abschaltens“ stark in seinen Ausprägungen.

 Abb. 3:Original Marbel Mann eines der ersten 25 Paare, die von Walt Marus 1971 vergeben wurden

Bei dem "Dreamcatcher" handelt es sich um eine Piebald-Black-Butterfly-Linie von Faith Granger (Bettatalk).

 

Abb: Dreamcatcher von Faith Granger

Der Black-Splash, ein Black-Piebald-Marbel von Faith Granger.

Abb: Black Splash von Faith Granger

 Abb. Black-and-White-Splash von Faith Granger

Black Lace

"Black Lace" sind dunkle Fische, die allerdings nicht die Dunkelheit von Melanos erreichen und häufig eher rauchfarben erscheinen. Im Wettberwerb innerhalb der Klasse der schwarzen Bettas wird das dunklere Schwarz der Melanos vorgezogen.

Die Bezeichnung Lace ("Spitze") kommt daher, dass die Flossenränder meist durchscheinend sind (nicht zu verwechseln mit einem Melano-Butterfly). Der Name wurde von Sue Leibetrau und Dr. Gene Lucas auf der Natinal Convention des IBC 1972 vergeben.

Ursprüngliche stammen die Lace aus Non-Red-Beständen. Heutzutage sind die meisten Lace-Fische aber marbelbasiert. Diese Fische sind phänotypisch schwarz, genetisch aber Marbles und nicht Melanos, es sei denn sie tragen zusätzlich das Melano Gen. Inwiefern Black Lace ein Derivat von Melano ist oder eine eigene Mutation darstellt ist heute noch nicht geklärt. Weibchen aus diesen Linien sind fruchtbar. Kreuzungen zwischen Melano und Black lace ergeben aber nicht einheitlich schwarze Würde, so dass von zwei unterschiedlichen Mutation auf verschiedenen Allelpaaren ausgegangen werden sollte.

Black Lace ist gegenüber der normalen dunklen Köperfarbe rezessive und vererbt sich somit wie Melano.

Die meisten der schwarzen Halbmondbetta in Singapur stammen von Bonnie McKinley und wurden aus Black Lace Marble Linien gezogen.

Meist zeigt ein Black Lace Fisch ein so starkes Irisieren, dass er nicht mehr in die Klasse „Schwarz“ eingeteilt werden kann. Er wird dann als Multi gerichtet. Die Bezeichnung solcher Fische ist dann ja nach Irisieren Blue oder Green Lace bzw. Black Copper (oder Copper Black)

Hierbei ist hervorzuheben, dass der Metallfaktor mit dem schwarz zu interagieren scheint, denn das schwarz des Copper Black erscheint dunkler als das anderer Lace Varianten. Black Copper ist von Copper Melano und copperbasiertem Schwarz zu unterscheiden, da Black Copper Linien ursprünglich kein Melano enthielten.

 

 Abb. 6: Black Crystal von Faith Granger

Copper basierte Schwarz / Copper Melano

Victoria Parnell kreuzte ein Coppergold Weibchen mit einem HM Melano aus einer Linie von Bonnie McKinley. Während zunächst nur Metallgrüne Nachkommen auftraten, zeigte sich nach einigen Generationen auch wieder Melano, dass allerdings fast frei war von jedem Irisieren.
Als Besonderheit ist anzumerken, dass copperbasierte Melanos häufig zunächst eine starke Kupferschicht zeigen, diese allerdings mit dem erreichen des Erwachsenenalters abwerfen und dann matt schwarz einscheinen. 

 

Black orchid

Black orchid is klassischer Weise ein von Henry Yin gezogener dunkel zweifarbiger Crowntail, der nicht mabel-basiert war, sondern eine Melano-Form mit starker Steel-Iridiszenz. Heute wird der Begriff aber für alle mögliche, sogar für mabelbasiert Lace Fische verwendet. Bei dem ursprünglichen Orchid handelte es sich aber um eine Melanovariante.

 

Black Ice

Bei den  Black Ice handelt es sich um eine von Victoria Parnell gezogenen Linie. "Black ice" ist also keine Farbbezeichnung an sich, sonderen eine Linienbezeichnung.

Ursprünglich entstand die Linie aus der Verkreuzung von Black Melano mit Orange. Die dunklen Nachkommen, die Blau/Bernsteinfarbene Flossen hatt, wurden mit gelbblauen Butterflies verkreuzt.

Später wurde auch Black Marble in die Linie eingeführt, so dass die Fische bis auf den Melanoeinfluß mit Black Lace und Orchid vergleichbar sind.

 

Doubleblack

Im Doubleblack werden Melanos mit Black Lace derartig verkreuzt, dass am Ende fische entstehen, die sowohl für Melano als auch für Black Lace reinerbig sind. Die Schwierigkeit liegt darin, dass in der F1 nur Fische auftreten, die für jede der Eigentschaften mischerbig ist. In der F2 gibt es dann eine Chance von 6,25%, reinerbige Doubleblacks zu bekommen. Doubleblackweibchen sollen fruchtbar sein.

Superblack

Bezeichnet einen sehr schwarzen Fisch. Genetisch kann sich dahinter aller verbergen. Hier kann ich nur empfehlen, den anbietenden Züchter bezüglich seiner Linien zu befragen.

Von Victoria Parnell angebotene Superblacks sind zum Beispiel Copper Melanos, während in der Superblacklinie von Dong gar kein Melano enthalten ist.

Von mir erstellt Farbübersicht

 

Der Begriff des Halbmond Geno

Immer wieder taucht vor allem in deutschsprachigen Betta-Splendens-Foren die Diskussion um den sogenannten HM geno (Halbmond geno, Halfmoon geno) auf. Der Begriff wird in der Regel für Fische verwendet, bei denen ein Elternteil ein Halbmond war. Im Folgenden möchte ich darlegen, warum diese Bezeichnung irreführend und sogar falsch ist.

Die Bezeichnung "geno" wird in der Genetik verwendet, um in monogenetischen Erbgängen im heterozygoten Fall auf das rezessive, phänotypisch nicht ausgeprägte Gen hinzuweisen. Zum Beispiel ist ein "DT geno" ein Fisch mit der Genkombination Dt dt, also einem Doubletail- und einem Singletail-Allel. Er trägt sowohl die Erbinformation für die normale Singletailform als auch die für Doubletail. Da das Doubletailallel (also die Variante des Gens, die dem Doubletail seinen doppelten Schwanz und andere Merkmale verleiht) rezessiv ist, erscheint der Fisch phänotypisch als ein Singletail, der allerdings mit geschultem Blick als DT-geno erkannt werden kann (z.B. an den kurzen ersten Strahlen der Dorsale und der breiten Basis der Dorsale). Verkreuzt man nun zwei solcher Doubletail genos miteinander, spalten sich die Allele der Mendelschen Spaltungsregel folgend auf.

Von Halbmond geno kann man nicht sprechen, da es eben kein einzelnes Gen für Halbmond gibt. Die Flossenspreizung auf HM wird polygenetisch bedingt, d.h. es sind mehrere Gene beteiligt. Denkbar ist die Beteiligung von Genen, die z.B. das Webbing beeinflussen, die Anzahl der Verzweigungen, die Strahlenstärke der Flossen, ja sogar der Muskelansätze. Nehmen wir an, das nur 4 Gene beteiligt sind, die es nur in je zwei Ausprägungen gibt und die nicht intermediär vererben, dann haben wir folgende Gen-Varianten:

A a, B b, C c, D d

Nehmen wir nun an, dass für einen Halbmond immer drei der rezessiven der Allele (Genpaare) homzygot vorhanden sein müssen, dann wäre ein Halbmond z.B.:

aa, bb, cc, Dd

oder

Aa, bb, cc, dd

Warum ich die Einschränkung gemacht habe, dass nur drei und nicht alle vorhanden sein müssen? Wenn alle vier rezessiven Gene homzygot vorhanden sein müssten, um eine HM zu erhalten, dann wäre der entsprechende HM-Genotyp eindeutig

aa, bb, cc, dd

und man würde mit einer Verpaarung mit

aa, bb, cc, dd

auch nur

aa, bb, cc, dd , also 100% HM rausbekommen, was nicht der Fall ist.

Wahrscheinlich kommt die Betrachtung von oben, das einige bestimmte Ausprägungen ausreichen, bzw. dass je mehr Ausprägungen "passen", desto besser der HM, der Realität ziemlich nahe.

Also nehmen wir unsere Fische von oben...

aa, bb, cc, Dd x Aa, bb, cc, dd

Daraus ergeben sich in unterschiedlichen Anteilen Fische mit folgendem Genotyp:

1. Aa, bb, cc, dd
2. aa, bb, cc, dd
3. Aa, bb, cc, Dd
4. aa, bb, cc, dd

Welche davon wären jetzt Halbmond geno? Schauen wir uns unser "Halbmond-Kriterium" (mind. 3 rezessive Gene monozygot) von oben an. danach wären Fisch 1, 2 und 4 HMs. Fisch drei wäre danach ein HM geno.

Nehmen wir jetzt Fisch 3 und verpaaren ihn mit seiner genetisch identischen Schwester...

Aa, bb, cc, Dd x Aa, bb, cc, Dd

Man erhält zu gleichen Teilen:

aa, bb, cc, dd > HM
aa, bb, cc, dD > HM
aa, bb, cc, DD > HH
Aa, bb, cc, Dd > HM geno?
Aa, bb, cc, dd > HM
Aa, bb, cc, DD > HM geno?
AA, bb, cc, dd > HM
AA, bb, cc, Dd > HM geno?
AA, bb, cc, DD > HM geno?

Unsere Annahme kommt also nicht hin. Das Model "geno" für HM erlaubt keine korrekten Vorhersagen.

Und in "Wirklichkeit" ist es ja noch viel komplizierte, denn

1. wird hier immer noch angenommen, dass die einzelnen Gene nach Mendelschen Regeln vererben.

2. intermediäre Erbgänge wurden nicht angenommen

3. Multiple-Alleli wurde nicht angenommen

4. Es wurden keine epistatischen Gene angenommen

Mustard Gas Betta Splendens

Grundsätzlich handelt es sich beim Mustard Gas um einen Dark bodied Bicolor Fisch mit blau/günem Köper und gelben Flossen.

Der Begriff wurde von Jude Als (unclejunkin) zur Bezeichnung einer seiner Betta Linien eingeführt. Es ist davon auszugehen, dass diese Linie etabliert und reinerbig war und dass sich der Begriff Mustard Gas eben ausschließlich auf Fische dieser einen von Jude Als gezogenen Linie beziehen sollte. Jude Als untermauerte dies dadurch, dass er den Namen patentrechtlich schützen ließ. Somit war der Begriff Mustard Gas ursprünglich nicht um als Farb- sondern als Linienbezeichnung gemeint.

Auch andere Züchter können selbstverständlich schon zuvor Fische oder sogar Linien der selben Farbe und Zeichnung gezüchtet haben. Dennoch handelte es sich hierbei nicht um Mustard Gas, da diese Fische eben aus anderen Linien als der ursprünglichen von Als entstammen.

Jude Als gab einige Fische aus seiner Linie weiter an eng befreundete Züchter, die mit diesen Tieren weiter züchteten. Ob Jude Als Paare oder nur Einzelfische weitergegeben hat, ist nicht ganz klar, gesichert ist aber, dass es einige Wirren um die Bezeichnung der aus seinen Fischen gezogenen Nachkommen gab. So entschied Marianne Lewis (bcbettas) sich dazu, ihre Fisch mit Mustard-Gas-Zeichnung als Salamander oder kurz "Salas" zu bezeichnen.

Heute hat sich der Begriff Mustard Gas als Bezeichnung für Fische mit Blau/grünem Körper und gelben Flossen insgesamt durchgesetzt, obwohl die Originallinie von Jude Als nicht mehr existiert. Dadurch, dass der Begriff jetzt für unterschiedliche Linien und als reine Farbbeschreibung verwendet wird, ist er natürlich auch schwammiger geworden und denkt eine Vielzahl unterschiedlicher phänotypischer und genetischer Varianten ab.

Der genetische Aufbau eines Opaque

Ein Opaque-White soll vollständig bis in die Flossenspitzen hinein mit einer dicken, reinweißen pudrigen Schicht überzogen sein und sollte weder schwarze noch rote bzw. rosig Stellen zeigen.

Jede Form vonsichtbare red- oder steel-wash (unregelmäßige Farbeinschläge) sind ein schwerer Fehler, wobei anzumerken ist, dass die selbst reinweiße Fische mit zunehmendem Alter meist Farbabweichungen entwickeln.

Die pudrige Erscheingung geht auf besondere Guanin-Ablagerungen zurück, die milchig undurchsichtig erscheinen.

Genetischer Aufbau eines Opaque

Genetisch baut sich ein Opaque-White folgendermaßen auf: (denn das ist mehr als "nur" das Opaque Gen):

  • c c -reinerbig Kambodscha, d.h. keine schwarzen Pigmente auf dem Körper.Kambodscha ist rezessiv.
  • bl bl - Stahlblau, das silber-weiß erscheint auf hellem Hintergrund. Steel ist rezessive. Im heterozygoten Fall erscheint es als Royalblau.
  • Si x - Spread Iridescens, d.h. erweiterte Glanzschicht über dem ganzen Köper. Spread Iridescence ist dominant.
  • Nr x - Non-red, d.h. der Fisch Produziert kein rotes Pigment. Non-red ist dominant.
  • Op x - Opaque, das Gen, das die pudrige Erscheinung hervorruft. Opaque ist teilweise dominant.

Nur wenn alle diese Punkte erfüllt sind, erscheint der Fisch reinweiß.

Zusätzlich kann der Opaque-Faktor natürlich zusammen mit jeder anderen Genkombination auftreten.

Fische, die statt Steel Royalblau oder Türkis/Grün tragen, erscheinen ebenfalls weiß, zeigen aber einen farbigen Schimmer.

In Kombination mit extended Red kann Opaque zu Lavender werden (Rosa "fliederfarbener" Fisch)

Platin erhält durch Opaque einen mattierenden Effekt.

Zum Vergleich siehe Pastel.

Die ersten reinweißen Opaques wurden von Dr. Gene Lucas gezüchtet.

Der genetische Aufbau eines Pastel

Pastell

diese Farbe gibt es in mehreren Farbvarianten. Es sollte eine weiche einheitliche fließende schillernde Farbe über einen hellen Körper und Flossen sein, ohne dunkle oder farbige Flecken.

(EHBBC-Standard 11/2003)

Genetischer Aufbau eines Pastel

  • c c - reinerbig Kambodscha, d.h. keine schwarzen Pigmente auf dem Körper.Kambodscha ist rezessiv.
  • bl bl - Stahlblau, das silber-weiß erscheint auf hellem Hintergrund. Steel ist rezessive. Im heterozygoten Fall erscheint es als Royalblau.
  • Si x - Spread Iridescens, d.h. erweiterte Glanzschicht über dem ganzen Köper. Spread Iridescence ist dominant.
  • Nr x - Non-red, d.h. der Fisch Produziert kein rotes Pigment. Non-red ist dominant.
  • Op x - Opaque, das Gen, das die pudrige Erscheinung hervorruft. Opaque ist teilweise dominant.

Im Vergleich zu eiem Opaque ist der Opaque-Faktor bei einem Pastel aber wesentlich weniger stark ausgeprägt.

Je nach Irideszens kann man Blaue und Grüne Pastels unterscheiden. Scheint die Körperfarbe starkt durch, so treten auch gelbe Pastels auf.

Ein Wort zu Wahrscheinlichkeiten

Zitat:
Ich dachte das es so einfach wäre, wenn man DT Mann mit ST Weib oder umgekehrt kreutzt, das man mindestens 25% DT und 25% ST nachkommen bekommt!Bei den Angaben "25% DtDt", "50% Dtdt", "25%dtdt" handelt es sich um reine "statistische" Aussagen - also um Wahrscheinlichkeiten. Paarst Du einen reinerbigen Doubletail mit einem reinerbigen Singletail, hast Du - einen MENEDELSCHEN Erbgang angenommen - eben die oben genannten Wahrscheinlichkeiten, entsprechende Fische zu bekommen.In der REALITÄT kann das völlig anders aussehen. Das liegt daran, dass sich Wahrscheinlichkeitsaussagen immer auf unendlich große Populationen beziehen und NEIN, auch ein 300er Wurf ist nicht unendlich groß Augenzwinkern . Bei unendlichen vielen Nachkommen bekommst Du GENAU 25% DtDt", "50% Dtdt", "25%dtdt" - aber eben nur, bei UNENDLICH vielen.Man kann es auch anders betrachten, indem man die Wahrscheinlichkeitsaussage auf den einzelnen Fisch bezieht: jeder einzelne wird mit 25% Wahrscheinlichkeit DtDt, mit 50%iger Dtdt oder mit 25%dtdt sein. Aber ein Fisch IST nun einmal nur das eine oder das andere. Und die genetische Ausprägung des einen Fisches beeinflußt nicht die seiner Geschwister. Fische sind in dem Sinne "unabhängige Ereignisse". Das bedeutet, dass in Nummer 26 in einem Wurf mit genauso hoher Wahrscheinlichkeit ein DtDt werden kann wie Nummer 1, Nummer 2 oder Nummer 3 (oder alle anderen). Und nur, weil Nummer 1-25 schon DtDt sind, können auch in einem 100er Wurf Nummer 26-100 auch DtDt sein.

So ist es eben mit der Wahrscheinlichkeit...

Dazu kommt noch, dass swir es selten mit reinen Mendelerbgängen zu tun haben und das wir ind er Regel ja nicht die Verteilung der Individuen bei der Zeugung (auf die Mendel eigentlich bezogen werden muss), sondern auf die erwachsenen Individuen beziehen. Wenn man jetzt in Betracht zieht, dass es bei den phänotypischen Doubletails zu einer erhöhten Mortalität kommt (z.B. durch Deformationen), sind die theoretischen Wahrscheinlichkeitsaussagen noch unzuverlässiger...